Den Beginn machten um 10 Uhr die Tennisspieler. Hier trafen sich 5 gemischte Doppel, wo Jeder gegen Jeden anzutreten hatte. Das gemischte Doppel war fester Bestandteil der Tenniswettbewerbe bis 1924, bis diese Sportart insgesamt zunächst für gut 60 Jahre aus dem olympischen Programm verschwand. Damals deutete sich Streit um den Amateurstatus der Spieler an. Erst als dieser gelockert wurde, wurde Tennis 1988 wieder ins olympische Programm aufgenommen, ohne jedoch das gemischte Doppel mit zu berücksichtigen. Siegerpaar bei diesem erstmals bei den Retrolympics ausgetragenen Wettkampf waren Irene Dehof/Manfred Mehler (TSG 78 Heidelberg). Zweite wurden Astrid und Jost Schönfeld aus Dossenheim vor Prof. Dr. Klaus Roth und Christina Hahn aus Heidelberg. Wie bei den 1. Retrolympics traten auch in Heidelberg beim Bouleturnier mit 4er-Teams wiederum 4 Mannschaften an. Das Turnier gewann überlegen das Team aus Neckarshausen vor dem Retro-Team, einer Kombination aus Berlin, Breitungen und Eppenheim, das sich überraschend den 2. Platz sichern konnte. Dritter wurde schließlich die 1. Mannschaft aus Wiesenthal, die ihre Vereinskollegen auf den 4. Platz verwiesen. Zur gleichen Zeit trat der Titelverteidiger aus Kranichfeld bei den Handballdamen zum Feldhandballspiel gegen die Heidelberger Gastgeberinnenvon der TSG Ziegelhausen an. Dadurch geschwächt, dass die Kranichfelder nicht vollzählig die Anreisegeschafft hatten, mussten sie sich schließlich mit 10:15 den Heidelbergerinnen geschlagen geben. Richtige Stimmung kam schließlich bei den Seilkletterern auf. Dieser wohl recht einmalige Wettbewerb hatte sowohl bei den Damen wie auch bei den Herren 4 Meldungen zu verzeichnen. Die vielen mitgebrachten Schlachtenbummler und vor allem die starke Medienpräsenz sorgten richtig für olympische Stimmung. Bei den Damen gewann nach drei Durchgängen Maria Hoferaus Heidelberg, die mit 9,19 sec. die absolute Bestzeit aufstellte. Bei den Männern hieß der Sieger Kenji Howoldt, ebenfalls aus Heidelberg, der nach drei Durchgängen sich als Sieger durchsetzte. Die absolute Bestzeit hatte jedoch Andreas Hofer aus Heidelberg mit 4,47 sec. zu verzeichnen. Nicht weniger als 17 Disziplinen wurden in der Leichtathletik entschieden. Dabei konnte Thorsten Jonaszik aus Tübingen seinen Titel im Standweit- und Standdreisprung wiederum vor Mathias Kohlschmidt aus Potsdam verteidigen. Im Standhochsprung lieferten sich insgesamt 10 Teilnehmer einen packenden Wettkampf, den mit der spitzenmäßigen Höhe von 1,39 m der Heidelberger Manuel Beck gewann. Insgesamt gingen alle Titel in den Laufwettbewerben (60 m, 200 m Hürden, Olympia- Staffel und 8 000 m Querfeldeinlauf) ausnahmslos an Heidelberger Sportler. Lediglich das Gewichtwerfen konnte der Potsdamer Mathias Kohlschmidt für sich entscheiden. Bei den Damen sorgten insbesondere die Athletinnen der Sudpfannen Sweeties aus Heidelberg nicht nur für viel Stimmung, sondern auch für herausragende Ergebnisse. Insbesondere in den Wurf- und Stoßdisziplinen überzeugte Ellen Mollendijk von den Sudpfannen Sweeties, während die herausragende Sportlerin Eva Möllenberg aus Heidelberg war, die sowohl den Querfeldeinlauf, als auch den Standweitsprung und Standhochsprung für sich entschied und darüber hinaus im Standdreisprung sowie im 60 m Lauf Zweite wurde. Auch die weiteren Titel bei den Damen gingen überwiegend nach Heidelberg. Lediglich im Standdreisprung konnte sich Bianka Marquardt aus Britz (Brandenburg), im Vorjahr noch Zweite, durchsetzen. Abgeschlossen wurde der 2. Tag im Thermalbad von Heidelberg mit der einzigen Schwimmdisziplin dem Kopfweitsprung. Bei den Damen sollte es wiederum eine klare Sache für die Titelverteidigerin Daniela Hunger werden, deren 17 m geradezu konkurrenzlos war. Bei den Herren überzeugten hingegen zwei Außenseiter: Frank Stanneck aus Leimen gewann hier mit der Rekordweite von 16,30 m vor dem 72-jährigen (!) Bodo Schütt aus Heidelberg, der es auf 14,40 m brachte. Titelverteidiger Douglas Durcanin musste sich dieses Mal mit 13,60 m und der Bronzemedaille zufrieden geben. Die letzten Entscheidungen der Retrolympics fielen am Sonntag, den 13. Juni im Kanu, Lacrosse und Tauziehen. Die Faltboote hatten es da schon etwas schwerer; hier gewann Jochen Schneider vom SV Neckarsulm in 1 Stunde, 9 Minuten und 28 Sekunden, dicht gefolgt von Peter Eichenmüller und Klaus Waller, beide vom WSC Heidelberg, die trotz Fotoentscheid in 1 Stunde, 9 Minuten und 32 Sekunden zeitgleich auf den 2. Platz gesetzt wurden. Bei den Damen konnte Titelverteidigerin Kathrin Schulze aus Berlin ihrer Favoritenstellung nur anfänglich gerecht werden, bis sie nach ca. 8 km eine unfreiwillige Notwasserung einlegte. Die nicht vollendete Eskimorolle endete mit einem Bad im Neckar, was die bis dahin Zweiplatzierte Janett Adler aus Velten (Brandenburg) nutzte, um an ihr vorbeizuziehen und in 1 Stunde, 37 Minuten und 34 Sekunden als erste durchs Ziel zu fahren. Anschließend wurden auf der Neckarwiese zwei Lacrosse- Spiele für Damen und Herren ausgetragen. Es siegte jeweils dieVeranstaltermannschaft des Lacrosse-Clubs aus Heidelberg. Das sicher recht ungewöhnliche und für das Publikum nicht so einfach nachzuvollziehende Spiel erweckte dennoch bei den anwesenden Besuchern viel Aufmerksamkeit. Zum Höhepunkt wurden die Tauziehwettbewerbe auf der Neckarwiese, die unter fachkundiger Leitung viel Begeisterung auslösten. Bei den Damen gewann nach tollem Kampf das durch einige Lacrosse-Spielerinnen verstärkte Team des TSV Handschusheim gegen die SudpfannenSweeties aus Heidelberg. Genauso stimmungsvoll ging es bei den Wettkämpfen der Tauzieher zu, wo alle 5 Mannschaften gegen einander zogen. Hier gewann die Landjugend Neckar-Bergstraße nach packendem Kampf gegen die „Grufties“ aus Heidelberg. Abgeschlossen wurden die Wettbewerbe von den Zweierrennen der Kajaks und Faltboote. Den K2 der Männer gewannen Henning Müller und Carsten Künzel vom WSC Heidelberg, den K2 der Frauen Birgit Esser und Judith Ermlich vor Verena Spiering und Karla Lukas, beide Abschließend erfolgte die Siegerehrung durch die Oberbürgermeisterin von Heidelberg, Beate Weber. |
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Für alle Teilnehmer und Sportbegeisterte besteht jetzt die Bestellmöglichkeit einer ausführlichen Festschrift "Retrolympics in Heidelberg 2004", sowie eine 25- minütige Videodokumentation auf SVCD (Schutzgebühr 10 €). Bei Interesse senden Sie einfach eine e-mail unter: info@retrolympics.de oder per Post: Verein zur Förderung ehem. olympischer Sportarten e.V. Bergfelder Str. 8, 16547 Birkenwerder |
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